Stadt Damme

Wo die Narren früher feiern

Zwischen Dümmer See und Dammer Bergen liegt die Stadt Damme. Die bewaldeten Hügel oberhalb des Stadtzentrums und die weiten Moorflächen, die sich im Osten bis zum See erstrecken, betten den Ort in eine unverwechselbare Landschaft mit einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt. Hier findet zum Beispiel der Hirschkäfer optimale Lebensbedingungen. Seine deutschlandweit größte Population hat der auffällige Käfer mit den geweihartigen Mundwerkzeugen in den Dammer Bergen.

Besonders zu empfehlen ist ein Ausflug zum Aussichtsturm am Mordkuhlenberg. Der Aufstieg in rund 20 Meter Höhe wird belohnt mit einer grandiosen Aussicht weit über die bewaldeten Hügel hinaus. Außerdem warten hier die sagenumwobenen „Räuber vom Mordkuhlenberg" auf Sie.

Am Dümmer lässt es sich an warmen Sommertagen herrlich entspannen, denn Niedersachsens zweitgrößter Binnensee lädt mit weißen Sandstränden und ausgezeichneter Gastronomie zum Verweilen ein. Ganzjährige Besuchermagneten sind die Scheune Leiber mit zahlreichen Veranstaltungen und das frühere Erzbergwerk mit benachbartem Naturparadies, dem Dammer Bergsee. Ein Besuch zur Orchideenblüte im Mai und Juni lohnt sich ganz besonders.

Kunst und Kultur

Kriegerische Kirchenfürsten und Profit bringendes Gestein

Die rund 6600 Jahre zurückreichende Geschichte der Stadt lässt sich im Stadtmuseum erkunden. Beheimatet im alten Bahnhofsgebäude informiert die Dauerausstellung über die ersten Spuren der Besiedlung, den fast 600-jährigen Hoheitsstreit der Fürstbischöfe von Münster und Osnabrück um das Dammer Land und über den Eisenerzbergbau, der für die Region Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts enorm bedeutsam war. Mit einem Skulpturenpfad, der sich durch die Innenstadt zieht, hat auch die moderne Kunst Einzug gehalten.

Das Herzstück der Ausstellung ist jedoch die Geschichte des Dammer Carnevals. Ihn feiern die Menschen hier schon seit dem Mittelalter in verschiedenen Formen und mit einer Menge närrischer Eigenarten.

Seit über 100 Jahren die Ersten

Damme ist dem rheinischen Karneval voraus

Der Carneval, in Damme seit jeher mit C geschrieben, hat auch heute noch große Tradition. Mit mehr als 200 Wagen und 9.000 Narren und Närrinnen findet er bereits eine Woche vor dem rheinischen Karneval statt. Provoziert haben diesen Umstand ausgerechnet die Herren vom „Dom", so wird im Volksmund die imposante Kirche St. Viktor mit ihren drei Türmen genannt: Sie wollten 1892 das bunte Treiben durch ein 40-stündiges Gebet ersetzen, doch die Narren ließen sich nicht zu ebensolchen halten und verlegten den Carneval kurzerhand vor.

Verantwortlich für die in Norddeutschland unübertroffene Qualität und Größe des Fastnachts- und Rosenmontagszugs zeichnet sich die „Dammer Carnevalsgesellschaft von 1614". In über 400 Jahren hat der Verein die „Fünfte Jahreszeit" zu einem spektakulären Event mit überregionaler Bekanntheit erhoben.